Sechs Wochen Lockdown plus ein weiteres Wochenende - manchmal wissen wir überhaupt nicht mehr, wie lange wir schon hier sind.
Nach wie vor geht das Farmleben weiter - Lieferungen kommen ins Tal, Menschen fahren hin und her, Traktoren ziehen Pflug oder sonstiges Gerät, um den Boden vorzubereiten für den hoffentlich bald eintretenden Dauerregen.
Die Stimmung innerhalb der Famile ist ein wenig angespannt, um uns herum emfinden die Farmer nicht allzuviel Abweichung von der Normalität.
Kälber werden geboren ( und manche sterben leider auch - erst gestern ist ein Frühgeborenes leider nach ein paar Stunden gestorben). Der Esel unseres Nachbarn ist eingezogen, weil er mit dessen Pferd immer überkreuz kam.
Wir versuchen unsere KUnden zu kontaktieren und diese zu unterstützen, falls sie irgendwann wieder ihre HOtels und Restaurants öffnen dürfen - wie viele werden überleben?
Paradox, wie eigentlich alles seinen Gang zu gehen scheint, sich aber doch nichts richtig bewegt.
Wir bleiben aber positiv und hoffen auf Bestellungen aus Europa und darauf, dass auch hier bald wieder ein STückchen mehr Normalität eintritt - nicht nur beim Farm Vieh! Eine wunderbare Woche - wir schicken ein Stück Afrikanische Sonne!
Sonntag Morgen - es ist neblig grau und regnet! Obwohl es nicht mehr als ein leichter Nieselregen ist, sind wir froh und dankbar für jeden Tropfen.
Als Städter für mich hier imme rnoch komisch, wenn ich plötzlich neue Farben und Formen entdece -
Beim Spaziergang mit unserem jungen Hund heute Morgen konnte ich tausende von Spinnweben voller Wassertropfen entdecken - und nach nur Stunden von Feuchtigkeit sieht man tatsächlich kleiste Pflänzchen sprießen.
Die Rinder zu beobachten heute Morgen bei der Fütterung war eine Schau - lautes Gemuhe, die beiden neugeborenen Kälbchen jeden Tag ein wenig kräftiger.
Die Reben leuchten auch an Tagen wie heute in ihren Herbstfarben... und auf halber Strecke holt uns der Nachbarshund ein, der heute Morgen ausnahmsweise nicht bei uns war... er scheint unserer Spur gefolgt sein und unser Hundekind lernt wie man Duiker jagt...
Über Lammershoek liegt heute eine Decke, die alle Geräusche dämpft, es ist ruhig - Sonntag Morgen auf dem Land - friedlich scheint es udn man könnte glatt vergessen, dass "draußen" die Welt aus den Fugen geraten ist.
Hoffe Ihr hattet einen schönen ersten Mai!
In Südafrika ist seit heute Stage 4 lockdown - d.h. einige Branchen dürfen zurück an die ARbeit - so auch die Weinbranche - allerdings darf nur sehr reduziert gearbeitet werden und Ware darf exportiert werden. Der Wein in Deutschland wird demnach nicht ausgehen - Nachschub kann gewährleistet werden.
Weiterhin bleibt aber Alkoholverkauf und Transport in Südafrika verboten und viele Branchen arbeiten nach wie vor nicht, d.h. wir kommen zum Beispiel nicht an Zement, den wir für unsere Kontourarbeiten benötigen würden.
Auf der Farm sind die Tage momentan wunderschön - die Lichtstimmung ist morgens und abends unglaublich schön und obwohl es nicht regnet, wird es jeden Tag ein klein wenig grüner.
In der vergangenen Woche wurden zwei Lämmer geboren, heute ein Kalb - so sieht man wie das Leben hier unbeirrt weiter geht. Wir beginnen in der kommenden Woche mit unserer Olivenernte - schon heute haben wir erste Oliven zum Einlegen gepflückt. Also gibt es demnächst Oliven zum Wein!
In diesem Sinne - gesund bleiben! Herzlichst Eure Abolds
Liebe Lammershoek Freunde,